Die Technologie hinter CCS

CCS steht für Kohlenstoffabscheidung und -speicherung. Dabei handelt es sich um eine Technologie, die dazu beitragen soll, die Menge des in die Atmosphäre freigesetzten Kohlendioxids (CO2) zu verringern, indem das CO2 an der Quelle aufgefangen und sicher und dauerhaft in unterirdischen Reservoirs gespeichert wird.

  • Abscheidung: CO2 wird an Orten wie Produktionsstätten oder Kraftwerken abgeschieden, wo es produziert wird.
  • Transport: Das abgeschiedene CO2 wird dann zu einer Speicherstätte transportiert. Dies kann über Schiffe oder Pipelines erfolgen.
  • Speicherung: Am Speicherort angekommen, wird das CO2 tief in den Untergrund in geologische Formationen wie erschöpfte Öl- und Gasfelder oder tiefe saline Aquifere unter dem Meeresboden eingeleitet. Saline Aquifere sind unterirdische Schichten aus wasserführendem Gestein, die salzhaltiges Wasser enthalten. Diese geologischen Formationen dienen der sicheren und dauerhaften Speicherung von CO2, so dass es eingeschlossen bleibt und nicht wieder in die Atmosphäre entweicht. In der Regel wird CO2 in Tiefen unter 800 Metern gelagert, wo die Druck- und Temperaturbedingungen dafür sorgen, dass es sicher eingeschlossen bleibt.

CCS trägt zur Reduzierung der CO2-Menge in der Atmosphäre bei. Dieses Verfahren ist für Industrien, deren Dekarbonisierung eine Herausforderung darstellt, von entscheidender Bedeutung, da es erhebliche Emissionssenkungen ermöglicht und gleichzeitig den Übergang des Energiesektors beschleunigt.

Ohne CCS werden Dänemark und Europa nicht in der Lage sein, CO2-Neutralität zu erreichen. Die im Februar 2024 verabschiedete europäische Strategie für das Kohlenstoffmanagement sieht den Aufbau einer CO2-Transportinfrastruktur vor, die für die Schaffung eines CO2-Marktes in Europa erforderlich ist. Ziel ist es, bis 2030 eine CO2-Speicherkapazität von mindestens 50 Millionen Tonnen pro Jahr zu schaffen, die bis 2050 schrittweise auf rund 450 Millionen Tonnen pro Jahr erhöht werden soll. CCS trägt dazu bei, das dänische Reduktionsziel von 70 % für 2030 zu erreichen, und unterstützt die Ziele des Pariser Abkommens. Durch die Einbeziehung der CCS-Technologie ist Dänemark in der Lage, eine führende Rolle auf dem Weg zur nachhaltigen Entwicklung in Europa zu spielen. Dieser integrierte Ansatz ist für die Reduzierung der CO2-Emissionen in schwer zu dekarbonisierenden Industriesektoren und die Erreichung der dänischen und europäischen Klimaziele von entscheidender Bedeutung.

Dänemark und die dänische Nordsee sind aufgrund mehrerer Faktoren gut für CCS geeignet und
aufgestellt:

  • Umfassendes Wissen: Dänemark blickt auf eine lange Geschichte von Öl- und Gasaktivitäten in der Nordsee zurück, die eine starke Grundlage für Wissen, Fachkenntnisse und Offshore-Fähigkeiten von Weltrang bietet. Auf der Grundlage dieses Offshore-Know-hows schafft die dänische CCS-Initiative neue Arbeitsplätze.
  • Enormes Speicherpotenzial: Das Geologische Institut Dänemarks und Grönlands (GEUS) schätzt, dass die unterirdischen Lagerstätten 12-22 Milliarden Tonnen CO2 aufnehmen können, was bis zum 700-fachen den jährlichen Emissionen Dänemarks entspricht. Dieses enorme Potenzial macht es zu einer strategischen Priorität, die CCS-Wertschöpfungskette zu entwickeln und die umfangreichen Erfahrungen Dänemarks in der maritimen Industrie zu nutzen.
  • Geologische Eignung: Der dänische Untergrund hat sich als besonders geeignet für die CO2-Speicherung erwiesen. Die Gesteinsformationen in der Nordsee sind stabil und chemisch nicht veränderbar, was sie ideal für die dauerhafte und sichere Speicherung von CO2 macht.
  • Vorhandene Infrastruktur: Dänemark verfügt über eine gut ausgebaute Öl- und Gasinfrastruktur in der Nordsee, die für CCS-Projekte verwendet werden kann. Dazu gehören Pipelines, Plattformen und erschöpfte Öl- und Gasfelder, die für die CO2-Speicherung genutzt werden können.
  • Strategische Lage: Die Lage Dänemarks in Nordeuropa macht es zu einem strategischen Drehkreuz für die CO2-Speicherung. Dadurch kann Dänemark potenziell als kommerzielles Drehkreuz für die CO2-Speicherung aus anderen europäischen Ländern dienen und dazu beitragen, die wachsende Nachfrage nach Speicherkapazität in der Region zu decken.

CO2-Abscheidung, -Transport und -Speicherkette

Das Bifrost-Projekt hat zum Ziel, eine frei zugängliche Infrastruktur zu entwickeln, um europäische Industriezentren mit Offshore-Untergrundspeichern in der dänischen Nordsee zu verbinden. Es wird die dauerhafte CO2-Speicherung von Emittenten, darunter Industrie mit schwer vermeidbaren Emissionen, ermöglichen – in der ersten Phase mindestens 5 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr.

Das Projekt ist in zwei Hauptphasen unterteilt:

Phase 1

Aufbau der wichtigsten dänischen Infrastrukturelemente mit Harald West und Dagny als Speicherstätten, ab 2030.

Phase 2

Anschluss an die grenzüberschreitende Pipeline Dänemark-Deutschland.

Unsere Aufgabe besteht darin, eine sichere, zuverlässige und flexible Kette für Emittenten aufzubauen:

Die Partner entwickeln die CO2-Transportinfrastruktur für das Bifrost-Projekt. Dieses Netz umfasst Pipelines und Schiffe, wobei sowohl neue als auch umfunktionierte Strukturen verwendet werden, um CO2 von industriellen Emittenten zu Speicherstätten zu transportieren. Der Seetransport wird auch Emittenten, insbesondere aus Deutschland, Schweden, Polen, den Niederlanden und den baltischen Staaten, mit den dänischen Offshore-Speicheranlagen verbinden.

Vorbehaltlich der laufenden Evaluierungen entwickeln wir eine CO2‑Speicherkapazität von mindestens 5 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr ab 2030 an Standorten mit erschöpften Öl‑ und Gasfeldern sowie salinen Aquiferstrukturen.